Die Beantragung eines Halteverbot in Berlin kostet mindestens 21,00 EUR und dauert durchschnittlich 4 Wochen. Sie können den Antrag online oder per PDF-Formular stellen. Die Straßenverkehrsbehörde Ihres Bezirks ist zuständig für die verkehrsrechtliche Anordnung. Hier erfahren Sie alle Schritte, Voraussetzungen, wichtige Fristen und Fakten.
Voraussetzungen
Sie benötigen keine besonderen Qualifikationen für die Beantragung eines Halteverbots. Jeder Bürger kann einen Antrag bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde stellen. Die Mindestgebühr beträgt 21,00 EUR.
Grundvoraussetzungen für den Antrag:
- Berechtigtes Interesse (z.B. Umzug, Baustelle, Veranstaltung)
- Anordnungsfähiger Verkehrszeichenplan mit Maßangaben
- Genaue Zeitangabe für Gültigkeitsdauer
Die Straßenverkehrsbehörde prüft jeden Antrag einzeln. Sie muss das öffentliche Interesse gegen Ihr privates Interesse abwägen. Ein Umzug oder eine Baustelle sind meist ausreichende Gründe.
Wichtige Einschränkungen:
- Keine Halteverbot vor Schulen während der Schulzeiten
- Keine Blockierung von Bushaltestellen oder Behindertenparkplätzen
- Mindestens 5 Meter Abstand zu Kreuzungen und Einfahrten
Die Behörde kann Ihren Antrag ablehnen oder Änderungen verlangen. Eine Ablehnung erhalten Sie schriftlich mit Begründung. Die Gebühr wird nur bei Genehmigung fällig.
Firmenaufträge werden in der Regel schneller bearbeitet als private Anträge. Gewerbliche Antragsteller haben oft mehr Erfahrung mit den Formularen und machen weniger Fehler.
Schritt-für-Schritt
Sie haben zwei offizielle Wege für die Antragstellung in Berlin. Beide führen zur gleichen Straßenverkehrsbehörde in Ihrem Bezirk. Die Bearbeitungszeit ist bei beiden Varianten gleich.
A) Online-Formular des Berliner Serviceportals
Das Online-Formular ist der modernste Weg für Ihren Antrag. Sie können alle Unterlagen digital hochladen und den Status verfolgen.
Schritte für den Online-Antrag:
- Online-Formular öffnen
- Persönliche Daten und Kontaktinformationen eingeben
- Verkehrszeichenplan als PDF oder Bilddatei hochladen
- Zeitraum und genaue Uhrzeiten für das Halteverbot angeben
- Begründung ausführlich beschreiben
- Antrag digital absenden
B) PDF-Formular per E-Mail oder Post
Das PDF-Formular eignet sich für alle, die lieber klassisch arbeiten. Sie können es per E-Mail schicken, oder ausdrucken, per Hand ausfüllen und eingescannt per Post verschicken.
Schritte für den PDF-Antrag:
- PDF-Formular herunterladen
- Formular am Computer ausfüllen oder ausdrucken und handschriftlich ergänzen
- Verkehrszeichenplan als separate Anlage vorbereiten
- Zeitraum und Begründung detailliert angeben
- Per E-Mail an die Straßenverkehrsbehörde senden oder per Post schicken
Verkehrszeichenplan erstellen:
Der Plan muss maßstabsgetreu sein und alle relevanten Straßenelemente zeigen. Zeichnen Sie Hausnummern, Einfahrten, andere Verkehrszeichen und die gewünschte Halteverbot-Zone ein. Eine einfache Handskizze reicht nicht aus.
Viele Antragsteller nutzen Google Maps als Grundlage und zeichnen die Zone mit einem Bildbearbeitungsprogramm ein. Die Maße müssen in Metern angegeben werden.
Die Rechtsgrundlage für Halteverbot ist § 45 (6) StVO. Die Behörde erteilt nur die verkehrsrechtliche Anordnung - die Verkehrszeichen müssen Sie separat bei einer Firma für Baustellenabsicherung mieten.
Fristen & Dauer
Die Bearbeitungszeit beträgt durchschnittlich 4 Wochen in Berlin. Sie sollten mindestens 6 Wochen vor Ihrem Umzug den Antrag stellen. Die Mindestvorlaufzeit für die Schilderaufstellung beträgt 72 Stunden.
Wichtige Fristen im Überblick:
- Antragstellung: mindestens 6 Wochen vor gewünschtem Termin
- Bearbeitungszeit: durchschnittlich 4 Wochen
- Schilderaufstellung: 72 Stunden vor Gültigkeit
- Genehmigungsdauer: meist 1-3 Tage
Die 72-Stunden-Regel ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Schilder müssen 72 Stunden vor Gültigkeit aufgestellt sein. Am besten stellen Sie die Schilder 4 Tage vorher auf.
Bearbeitungszeiten nach Bezirken:
Die Dauer variiert je nach Bezirk und Auslastung. Charlottenburg-Wilmersdorf bearbeitet Privatanträge in 10 (Firmenanträge in 1) Wochen. Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg benötigen oft 6-8 Wochen für private Anträge.
Lichtenberg schafft die Bearbeitung meist in 3 Wochen. Neukölln, Spandau und Marzahn-Hellersdorf liegen bei 3-4 Wochen. Mehr Details finden Sie in unserem Bezirks-Vergleich.
Was passiert nach der Genehmigung:
Sie erhalten die Anordnung per Post oder E-Mail. Diese enthält die genauen Zeiten und Positionen für die Schilder. Ohne diese offizielle Anordnung dürfen Sie keine Schilder aufstellen.
Die Schilder müssen Sie selbst bei einer Firma für Baustellenabsicherung mieten. Die Straßenverkehrsbehörde stellt keine Schilder zur Verfügung. Planen Sie für die Schildermiete zusätzlich 50-150 EUR ein.
Bei Verzögerungen in der Bearbeitung können Sie telefonisch nachfragen. Die Kontaktdaten finden Sie auf der Webseite Ihres Bezirks oder in unserem Kosten-Ratgeber.
Häufige Fehler
Viele Anträge werden abgelehnt oder verzögern sich durch vermeidbare Fehler. Die häufigsten Probleme entstehen beim Verkehrszeichenplan und bei unvollständigen Angaben. Eine Ablehnung bedeutet oft wochenlange Verzögerung.
Die häufigsten Fehler beim Antrag:
- Ungenauer oder fehlender Verkehrszeichenplan ohne Maßangaben
- Zu kurze Vorlaufzeit
- Unvollständige Begründung ohne konkreten Anlass
- Falsche Zeitangaben oder unrealistische Dauer
- Blockierung wichtiger Verkehrswege ohne Alternative
- Fehlende Kontaktdaten oder unleserliche Handschrift
Verkehrszeichenplan-Fehler vermeiden:
Der Plan muss alle Hausnummern, Einfahrten und bestehenden Verkehrszeichen zeigen. Messen Sie die gewünschte Zone genau aus und geben Sie die Länge in Metern an. Eine grobe Skizze ohne Maße wird abgelehnt.
Zeichnen Sie auch Bäume, Laternen und andere Hindernisse ein. Die Behörde muss prüfen, ob die Schilder dort aufgestellt werden können. Vergessen Sie nicht die Pfeilrichtung für die Halteverbot-Zone.
Zeitplanung richtig machen:
Beantragen Sie das Halteverbot nicht für ganze Tage, wenn Sie es nicht brauchen. "Von 8:00 bis 18:00 Uhr" ist besser als "ganztägig". Die Anwohner sind weniger belastet und die Genehmigung wahrscheinlicher.
Planen Sie Pufferzeit ein. Wenn Sie am Samstag umziehen, beantragen Sie das Halteverbot von Samstag 8:00 Uhr bis Sonntag 18:00 Uhr. So haben Sie Zeit für Verzögerungen beim Umzug.
Privatpersonen vs. Dienstleister:
Viele Privatpersonen machen Fehler beim ersten Antrag. Umzugsfirmen und Dienstleister kennen die Anforderungen genau und reichen meist fehlerfreie Anträge ein. Firmenaufträge werden in der Regel schneller bearbeitet.
Ein Dienstleister kostet 50-150 EUR zusätzlich, kann aber Zeit und Nerven sparen. Bei komplexen Situationen oder knapper Zeit ist professionelle Hilfe oft günstiger als ein abgelehnter Antrag.
Was tun bei Ablehnung:
Sie können Widerspruch einlegen oder einen neuen Antrag mit Änderungen stellen. Der Widerspruch ist kostenfrei, dauert aber zusätzliche Wochen. Oft ist ein neuer Antrag mit kleinerer Zone oder anderen Zeiten erfolgreicher.
Details zur Schilderaufstellung finden Sie im Schilder-Ratgeber. Zurück zur Halteverbot-Übersicht für weitere Informationen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Verbindliche Auskunft erteilt nur das zuständige Amt.